Exchange Traded Funds (ETF) und Open End-Zertifikate sind praktische Paket-Lösungen für Anleger, die mit wenig Aufwand breit gestreut investieren wollen. Doch auch die scheinbar günstigen Index-Produkte haben ihre Tücken. Bei Zertifikaten auf Tabak- oder Rüstungs-Aktien landen die Dividenden in den tiefen Taschen der Bank, bei einigen ETFs stellt sich die Sinnfrage – etwa wenn ein globales Thema mit einem auf Europa limitierten Aktienbarometer abgebildet wird. Auch mit der Diversifikation ist es häufig nicht so weit her wie es scheint.
Alle Jahre wieder kommt vor dem Christuskind ein schier endloser Reigen von Rück- und Ausblicken auf die Erde nieder – und auf das Börsenparkett natürlich auch. Der Erkenntniswert ist gering und wenn’s um Dividenden geht, kann der Blick in die Glaskugel sogar böse Folgen haben: Die prominenten Ausfälle dieses Jahres – RWE, Deutsche Bank und Bilfinger – sollten Warnung genug sein, den Schätzungen zu misstrauen.
Der Wahlsieg von Donald Trump hat eine Entwicklung beschleunigt, die schon seit einigen Monaten im Gange ist: Die Renditen von Staatsanleihen steigen wieder. Von einer Zinswende zu sprechen, wäre verfrüht. Zunächst geht es um die Korrektur der Untertreibung vom Sommer. Aktien-Investoren müssen dennoch umdenken – denn Firmen mit hoher Dividendenrendite, im 1. Halbjahr noch klar besser als der Markt, geraten plötzlich ins Hintertreffen. Jetzt wird wieder der ganzheitliche Blick auf Ausschüttungsqualität belohnt, wobei der Fokus auf Wachstum liegt.
Nach anfänglichen Gewinnen wurde die T-Aktie zum Milliarden-Flop. Zum 20. Jahrestag des Börsengangs der Telekom sollten Anleger aus den Fehlern von einst die richtigen Schlüsse ziehen – und beispielsweise nie wieder allzu viel Geld auf einmal in Aktien pumpen oder sich von Vater Staat und prominenten Fernsehnasen zu Investment-Sünden verleiten lassen. Gleichzeitig ist die T-Aktie reif für einen gedanklichen Neustart, denn der Blick auf die alten Kurse sorgt doch bloß für Frust.